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Nov. 14, 2023
Fotourheberrecht: Verständnis der Panoramafreiheit nach § 59 UrhG

Aufnahmen im öffentlichen Bereich von beispielsweis Häuserfassaden sind in der Regel unproblematisch

Im Kontext der Fotografie ist die Panoramafreiheit gemäß § 59 UrhG ein entscheidender rechtlicher Aspekt. Dieser Artikel wirft einen genaueren Blick auf diese Regelung und erklärt, wie Fotografen diese Freiheit in ihrer Arbeit nutzen können.


1. Die Bedeutung der Panoramafreiheit: Ein Überblick

Die Panoramafreiheit gestattet Fotografen die Aufnahme von dauerhaft öffentlich zugänglichen Werken – sei es auf Wegen, Straßen oder Plätzen – ohne vorherige Zustimmung der Urheber. Dies ermöglicht Fotografen, Architektur oder Kunst im öffentlichen Raum festzuhalten, ohne jedes Mal rechtliche Hürden überwinden zu müssen.


2. Anwendungsbereich der Panoramafreiheit: Was ist erlaubt?

Gemäß § 59 UrhG sind Fotografien von Gebäuden, Denkmälern oder Kunstwerken, die sich ständig im öffentlichen Raum befinden, gestattet. Dies schließt auch Skulpturen, Brücken und andere architektonische Werke ein. Jedoch gilt die Freiheit nicht, wenn das fotografierte Werk den Hauptgegenstand des Bildes darstellt und kommerziell genutzt wird – hier könnte die Zustimmung des Urhebers erforderlich sein.


3. Grenzen und Ausnahmen: Worauf muss geachtet werden?

Die Panoramafreiheit hat bestimmte Einschränkungen. So gilt sie beispielsweise nicht für Innenräume von Gebäuden oder für Kunstwerke, die nicht dauerhaft im öffentlichen Raum stehen. Es ist ratsam, die spezifischen Bedingungen im Einzelfall zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Nutzung der Panoramafreiheit zulässig ist. Vorsicht ist auch geboten bei Luftaufnahmen, wie ein küzlich gefälltes Urteil des OLG Hamm (lto.de) aus dem Jahr 2023 zeigt.


4. Kommerzielle Nutzung und Urheberrecht: Ein Blick auf mögliche Fallstricke

Fotografen sollten vorsichtig sein, wenn es um die kommerzielle Verwendung von Bildern geht, auf denen architektonische Werke im Vordergrund stehen. In solchen Fällen könnte die Panoramafreiheit eingeschränkt sein, und es wäre empfehlenswert, rechtlichen Rat einzuholen, um mögliche Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden.


5. Praktische Tipps für Fotografen:

  • Dokumentation des öffentlichen Standorts: Es ist hilfreich, den Standort und die öffentliche Zugänglichkeit des fotografierten Werks genau zu dokumentieren.
  • Vermeidung kommerzieller Nutzung bei Unsicherheit: Bei Unsicherheiten bezüglich der kommerziellen Nutzung ist es ratsam, auf eine Zustimmung des Urhebers hinzuarbeiten.


Fazit: Panoramafreiheit als kreative Bereicherung für Fotografen

Die Panoramafreiheit nach § 59 UrhG eröffnet Fotografen die Möglichkeit, faszinierende Momente architektonischer Schönheit und öffentlicher Kunst einzufangen, ohne dabei rechtliche Hürden zu überwinden. Eine genaue Prüfung des Anwendungsbereichs und im Zweifelsfall rechtlicher Rat sind jedoch entscheidend, um mögliche Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden. Die Panoramafreiheit stellt somit eine wichtige Balance zwischen kreativem Ausdruck und rechtlichen Rahmenbedingungen dar, die Fotografen dabei unterstützt, die Vielfalt unserer öffentlichen Räume festzuhalten.


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KANZLEI 441

Rechtsanwalt Christian Radermacher

Nimrodstr. 10

90441 Nürnberg

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